Im Rahmen der Gesundheitswochen „Festival der Sinne“ habe ich im letzten Sommer eine Atemstunde mit Christa Várkonyi geschnuppert. Schon der erste Kennenlern-Impuls, den sie mir vermittelt hat, war ein ruhiger, gelassener, unaufgeregter. Die bewusste Wahrnehmung des Atems ist für mich nicht automatisch entspannend. Mag sein, das dies mit dem Ex-Rauchen zu tun hat. Diese lebenslange Ein-Ausatmungs-Zwangs-Automatik ohne Möglichkeit auf Pause hat schon was von Fremdbestimmung im eigenen Körper. Schließlich bin ich meinem Atem von der ersten bis zur letzten Lebenssekunde ausgeliefert. Soweit meine kleine Atem-Philosophie.
Unter der Anleitung von Christa fiel es mir jedoch leicht mich bewusst meinem Atem hinzugeben, mich mit ihm anzufreunden und ihn als heilsame Urquelle meiner geistigen und körperlichen Kraft wahrzunehmen. Auch die Teilnahme an ihrem Atem-Workshop war für mich eine ganzheitliche Erfahrung, die weit über die Lungenflügel hinaus gegangen ist. Ihre Übungen sind selbst für körperlich Unfitte leicht mitzumachen und in den Alltag einzubauen. Ohne Christa in ihrer Persönlichkeit zu kennen hat sie mir jedoch von Anfang an das beruhigende Gefühl vermittelt, dass die Distanz zur eigenen Mitte keine Rolle spielt. Wichtig ist es, sich auf den Weg dorthin zu machen. Im eigenen Tempo, Rück-Irr-Umwege inklusive. Dann stellt sich irgendwann der lange Atem ganz von allein ein. Hier ist Christa im Wordrap:
Name: Christa Várkonyi
Alter: 52 Jahre
Sternzeichen: Fische
Was ist Deine Berufung?
Ich bin Atempädagogin und Lebensberaterin. Ich mag das sehr, ganz nah dran zu sein am Lebendigen, nämlich an den individuellen Atemrhythmen! In der Atemstunde begleite ich Menschen aus dem Stress in die Achtsamkeit, aus dem Dauerdenken-müssen-sollen in eine tiefe Ruhe. In der Beratungsarbeit geht es meist um alte Gewohnheiten, die Schritt für Schritt einer Neuorientierung Platz machen, Basis ist auch da die innere Achtsamkeit und die Selbstwahrnehmung. Mehr und mehr beziehe ich auch Träume meiner KlientInnen mit in den Prozess ein (ich bin in einer Fortbildung in Traumarbeit nach C.G. Jung).
Wichtigste Stationen oder berufliche Erfahrung in Deinem Leben, die Dich zu Deiner Berufung brachten:
War wohl mein Prozess des Gesundwerdens (übrigens ohne medizinische Hilfe), aus regelmäßigen Anfällen von Atemnot in ein völlig freies Atmen. Das war in der Zeit meiner Ausbildung bei Norbert Faller. Die Ausbildung hat drei Jahre gedauert (ein intensiver Selbsterfahrungsprozess), nach zwei Jahren war ich völlig symptomfrei, das ist so geblieben.
Gab es einen Impuls für Deine Neuorientierung (oder war es eine logische Weiterentwicklung) – wann hast Du den neuen Weg eingeschlagen und was waren hier die wichtigsten Meilensteine:
2001 habe ich die ersten Seminare und Atemstunden gegeben (in einer Ordination), 2007 habe ich dann meinen ersten Praxisraum eingerichtet.
Findest Du, dass Du mutig bist?
Ja, – ich unterrichte das Nicht-tun und das Loslassen vom Denken! Und zusätzlich kümmere ich mich intensiv um Träume.
Hattest Du Unterstützung oder Skepsis in Deinem Umfeld?
Ich konnte an einem EU-geförderten Projekt teilnehmen, das Frauen mit Kindern unterstützt hat, sich eine selbständige Tätigkeit aufzubauen.
Eigenschaften, die Du brauchst und hattest:
Natürlich Einfühlungsvermögen und ein tiefes Vertrauen in die Lernprozesse, die sich in jedem von uns ganz individuell entfalten wollen, die oft so anders sind als unsere Vorstellungen im Kopf! Ich habe auch viel Freude an Überraschungen und am Nichtplanbaren!
Eigenschaften, die Du nicht hattest, aber brauchst und erst entwickeln musstest?
Die Fähigkeit langfristig zu denken und zu planen – auch Geduld.
Gibt es noch eine Vision für die Zukunft?
Ich möchte gerne viele Menschen kennenlernen, die es wagen ihre persönliche, innere Entwicklung, ihre Selbsterkenntnisprozesse ins Zentrum ihrer Aufmerksamkeit zu stellen.
Dein Tipp für Traumfrauen am Start:
Seid fürsorglich mit euch selbst!
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