Ja, ich weiß es gibt in diesem Jahr keinen Song Contest, stattdessen aber einige Shows, die ein Eurovision-Ersatzprogramm bieten und ja, auch da bin ich dabei. Weil ich auf Song Contest konditioniert bin, spätestens seit die Britin Sandy Shaw 1967 barfuß und im kecken Mini die Wiener Hofburg aufgemischt und mit ihrem Skandalauftritt trotzdem, und das verdient, gewonnen hat. Diese legendären Momente der Fernsehzeitgeschichte offenbarten mir also bereits im zarten Alter von 8 Jahren: meine Welt würde eine ganz andere werden als die meiner Eltern. Und London war wohl viel lässiger als Wien, da wollte ich hin. Beides stimmte. Ich bin also in gewisser, sentimentaler Weise dem „Grand Prix de la Chanson d’Eurovision“ für diese frühe, richtungsweisende Aufklärung in ewiger Dankbarkeit verbunden.
Rund 50 Jahre später, 2016 – Conchita sei Dank – waren wir natürlich in Wien in der Stadthalle. Die Erinnerungen sind schöne, denn damals war meine Schwester noch am Leben, sogar halbwegs gesund, und wir konnten so sein, wie wir viel zu selten waren: fröhlich, unbeschwert und miteinander.
Und deswegen gibt es heute Sandi Shaw als Song der Woche (im übrigen noch immer ein Smasher, allein das rauchige Timbre ihrer Stimme ist einzigartig). Meine persönliche Hommage an den „Eurovisions Song Contest“ und mein Gruß ins Universum zu meiner Schwester, die am 21. Mai ihren 64er feiern würde.
Titelfoto: ESC 2015. Life Ball und Wien feierten quasi gemeinsam, weil knapp hintereinander und Conchita Wurst holte für Österreich den Sieg. Was und 2016 den ESC in der Wiener Stadthalle bescherte.
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